Wie sicher ist das angelegte Geld?

Wie sicher ist mein Geld?

Nehmen Sie Ihren Geldbeutel und legen Sie vor sich einen Zehn – Euro – Schein. Dieser repräsentiert einen bestimmten Wert in Deutschland und allen anderen Eurostaaten. Sie können sich damit Gegenstände kaufen, die zusammen einen maximalen Gegenwert von zehn Euro aufweisen. So weit, so trivial. Viele Sparer sind sich jedoch nicht dessen bewusst, dass dieses System auf Vertrauen basiert. Tag für Tag werden Millionen Euros auf den Ladentisch gelegt, Kredit – und EC – Karten durch den Schlitz gezogen, in dem festen Glauben, dass sie mit einem bewährten Zahlungsmittel die Einkäufe tätigen. Doch dieses System funktioniert nur so lange, wie die Öffentlichkeit und Politik daran glaubt und es als allgemeines Zahlungsmittel anerkennt. Wenn morgen der dritte Weltkrieg ausbricht, eine Pandemie das Land heimsucht oder das Internet ausfällt oder um es realistischer zu halten, das Bankensystem zusammenbricht, dann ist nichts mehr sicher. Im schlimmsten Falle symbolisiert die Zahl zehn auf dem Bankschein nur eine Zahl, nicht mehr. Beachten Sie also: auch Bargeld, wenn es auch unabhängig der Banken benutzt werden kann, funktioniert nur so lange, wie das Vertrauen vorhanden ist in die Währung.

Nun die Fakten

Zur „Beruhigung“: sollte eine dermaßen große Katastrophe ausbrechen, wird das geringste Problem der Menschen darin bestehen, nicht mehr mit einem Zehn – Euro – Schein bezahlen zu können. In normalen, stabilen Zeiten wie diesen gilt die gesetzliche Einlagensicherung von 100 000 Euro. Somit sind Ihr Sparbuch, Girokonto, Tages – und Festgeld abgesichert. Alles, was darüber hinaus geht, bewegt sich aber auf bereits grauem Terrain. Dazu gehören auch sämtliche Finanzprodukte, die an der Börse gehandelt werden. Wie sicher sind diese Finanzprodukte?

Die Stars der Börse, die Aktien

Das bekannteste Finanzprodukt sind die Aktien. Mit ihnen wird man Anteilseigner eines Unternehmens und damit auch im günstigen Falle am Gewinn in Form von Dividenden beteiligt. Geht es dem Unternehmen zudem gut und weist eine glorreiche Zukunft auf, so steigen im Normalfall die Aktienkurse in teils unermessliche Höhe. Riesige Kurssprünge haben schon vielen Menschen quasi über Nacht zum Reichtum verholfen. Natürlich gibt es noch die andere Seite. Aktienkurse unterliegen nicht selten starken Schwankungen. Der Anleger geht stets das Risiko eines Totalverlusts ein. Und dann ist da noch die eigene Menschenpsychologie, die häufig einen Strich durch die Rechnung zieht. Ein berühmter psychologischer Anlegerfehler besteht darin, partout nicht verkaufen zu wollen, wenn sich das Papier in der Verlustzone befindet. Der Anleger würde sich schließlich einen Verlust eingestehen müssen. Lieber wartet er, bis das Papier den Kaufkurs erreicht hat. Eine Einstellung, die fatal enden kann.

Darf es etwas mehr Streuung sein?

Was also als Gegenpol aufbauen zu den Einzelaktien, deren Entwicklung von nur einem einzigen Unternehmen abhängt? Das Zauberwort lautet Streuung. Zum einen durch die Aufteilung des Geldes auf mehrere Aktien, zum anderen sollte sich der Anleger nach Alternativen umsehen, zum Beispiel Fonds. Fonds haben den enormen Vorteil, mit wenig Kapital an einem breiten Markt teilnehmen zu können. Vor allem ETFs erfreuen sich aktuell großer Beliebtheit. Sie ermöglichen das Setzen auf steigende Indizes. Rauscht nun der Aktienkurs eines DAX – Unternehmens in den Keller, wirkt sich dies nur sehr grob gesagt zu etwa 1/30 auf den Indexkurs aus. Das ist verschmerzbar.

Sie selbst können auch etwas für die Sicherheit Ihres Geldes tun

Eignen Sie sich kontinuierlich neues Finanzwissen an. Diversifizieren Sie Ihr Geld. Neben Aktien und Fonds sollten Sie auch die Anleihen im Blick haben. Zwar werfen Sie gerade in dieser Nullzinsphase wenig Ertrag ab, aber bonitätsstarke Unternehmen beziehungsweise Staaten sorgen dafür, dass Ihr Geld in ziemlich sicheren Händen ist. Sie müssen sich selbst dessen bewusst sein, was Sie eigentlich wollen, welche Ziele Sie haben und, um den Kreis zu schließen, welches Risiko Sie bereit sind, für Ihr Geld einzugehen.