Passiv anlegen leicht gemacht

Aktive Fonds versus passive Fonds

In der Vergangenheit hat der Ruf des Bankberaters und allgemein der Banken infolge der Finanzkrise 2008/2009 sehr gelitten. Nichtsdestotrotz stellt die Finanzbranche noch immer ein wichtiges Werkzeug der Gesellschaft dar. Viele wenden sich auch weiterhin an die Experten, wenn sie etwa nicht wissen, wie sie ein frisches Erbe am besten anlegen sollen. Nimmt sich der Berater Zeit und geht individuell auf die Wünsche ein, kommt dabei auch Ergiebiges heraus. Doch es gibt auch die kritischen Stimmen, welche schon länger der externen Beratung abgeschworen haben. Keine Transparenz, nur Provision, aber nicht die Interessen des Kunden im Blick, völlig überteuerte Kosten durch Ausgabeaufschläge und Verwaltungsgebühren. Diese Menschen haben es sich zum Ziel gemacht, sich selbstständig um ihre Finanzen zu kümmern. Ja, das ist möglich und zwar mit Erfolg.

Wie kann ich mir ein passives Einkommen beziehungsweise Vermögen aufbauen?

Es gibt Finanzprodukte, die leicht verständlich sind und gleichzeitig gute Ertragschancen bieten. Gleich vorweg, ohne Risiko geht es selbstverständlich nicht. Aber durch die Beachtung einiger wichtiger Grundregeln und Strategien kann das Risiko reduziert werden, bei gleichzeitig steigender Erfolgswahrscheinlichkeit. Für den Aufbau eines passiven Vermögens bieten sich vor allem ETFs an, Exchange Traded Funds. Diese börsengehandelten Indexfonds können zum einen täglich gehandelt werden und zum anderen bilden sie einen bestimmten, frei wählbaren Index ab. Sie können also auf unterschiedlichste Märkte setzen, dass sie steigen, vom DAX über den Euro Stoxx bis hin zum Nikkei 225 und S&P 500. Da ein Index bereits Wertpapiere nach bestimmten Maßstäben enthält, ist kein Fondsmanager mehr zur Auswahl der Wertpapiere im Fonds notwendig. Der ETF enthält, vorausgesetzt er ist voll replizierend, exakt die Wertpapiere, wie sie auch im Index enthalten sind.

Regelmäßig anlegen statt einmalig

Die Idee ist nun folgende: Sie investieren regelmäßig, zum Beispiel monatlich, einen bestimmten Anteil Ihres Einkommens in einen solchen ETF. Dadurch machen Sie vom Cost – Average – Effekt Gebrauch. Kaufen Sie stets zum gleichen Betrag Fondsanteile ein, dann erwerben Sie in Zeiten höherer Preise weniger Anteile. Wenn die Aktienpreise dagegen niedrig sind, nutzen Sie diese Phase automatisch aus und kaufen mit dem festen Betrag mehr Anteile. Das Prinzip lässt sich damit vergleichen, dass Sie stets eine feste Summe für das Tanken ausgeben. Warum kann eine einmalige Anlage aber einen großen Verlust bedeuten? Angenommen Sie investieren auf einen Schlag 20 000 Euro in einen ETF auf den Nikkei 225. Nach zehn Jahren nun wollen Sie Ihre Anteile verkaufen. Just in dieser Phase jedoch befindet sich die japanische Börse gerade in der Rezession, die Kurse sind im Keller und Sie müssen einen herben Verlust hinnehmen. Dieses Risiko können Sie durch regelmäßige Investitionen zumindest verringern.

Sie brauchen einen langen Atem

Ganz wichtig: ETFs sind nicht für kurzfristige Anlagen gedacht. Ihr Anlagehorizont sollte mindestens fünf Jahre betragen. Das Risiko für Verluste ist sonst zu groß. Je länger der Horizont, desto unwichtiger ist auch der genaue Einstiegszeitpunkt. Dies gleicht sich mit der Zeit aus. Beachten Sie, dass Sie zwischen ausschüttenden und thesaurierenden Fonds unterscheiden müssen. Ausschüttende zahlen die Dividende an Ihr Depot aus, thesaurierende Fonds reinvestieren das Geld in Ihre Investition. Zu Beginn halten sich diese Beträge noch im einstelligen Eurobereich, doch wenn Sie lange genug durchhalten, bei wenigstens konstant hohen Einzahlungen, werden Sie nach ein paar Jahren zwei oder gar dreistellige Dividendenerträge monatlich vorweisen können.

Was es sonst noch zu beachten gilt

Halten Sie stets Barreserven auf einem Tagesgeldkonto, sodass Sie bei Kursrückschlägen manuell eine größere Summe investieren können. Machen Sie sich selbstständig auf die Suche nach den für Sie passenden ETFs und vertrauen Sie nicht blind auf Empfehlungen anderer. ETFs sind keine todsichere Geldanlage, auch wenn die Vergangenheit es im Glauben lässt. Nur weil ETFs zurzeit so gefragt sind, sollten Sie nicht nur darin investieren. Werfen Sie auch einen Blick auf P2P Kredite, mittels derer Sie an Privatpersonen Kredite vergeben können, bereits ab zehn Euro Einsatz und mit Renditemöglichkeiten von acht Prozent pro Jahr. Und das Wichtigste: eignen Sie sich Finanzwissen an.